
Der Mensch und der Baum
... zwei Lebewesen, die seit Jahrtausenden mit- und nebeneinander leben.
Eine Gegenüberstellung:
Nutzen des Baumes für den Menschen | Schädigung des Menschen durch den Baum |
Schattenspender | Verdunkelung/Verschattung |
Regulierung des Luft- und Wasserhaushaltes | Schäden durch Abbrüche und Umstürzen |
Nahrung durch Früchte, Ölsamen und Nüsse | Verursacher von Kosten |
Wärme durch Holznutzung | Verschmutzung durch Laub und herabfallende Äste |
Ästhetik die Schönheit der Bäume und Wälder hat Dichter und Schriftsteller inspiriert |
unkontrolliertes Wurzelwachstum |
Baumaterial, Papier | |
HerstellungStoffen für die Bekleidungsindustrie | |
Sport und Freizeitgestaltung z.B. Kletterparcours, Langlauf |
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Erholung, Entspannung |
Die Gegenüberstellung zeigt:
Der Mensch ist nach vor in weiten Bereichen Nutznießer des Baumes. Da wo der Baum dem Menschen
schadet, ist dies sehr oft auf dessen eigene Unachtsamkeit und auf mangelnde Vorausschau zurückzuführen.
Im Laufe meiner Tätigkeit als Baumpfleger, hat sich meine Arbeit - einerseits durch meinen Umgang mit dem Lebewesen Baum, andererseits
durch den Umgang der Besitzer mit ihren Bäumen, in eine ganz bestimmte Richtung entwickelt.
Ich traf Menschen, die weinten, wenn unmissverständlich klar wurde, dass ihr geliebter Baum gefällt werden musste und ich traf Menschen, die
alles daransetzten ihren wunderschönen, erhaltenswerten Baum, wenn nicht fällen, so doch wenigstens zu kappen zu lassen.
Aufgrund dieser Tatsache und obiger Aufstellung lässt sich entnehmen, wie stark die Thematik "Baum" polarisieren kann.
Im Rückblick auf inzwischen über 10 Jahre Baumpflege-Praxis stelle ich fest, dass immer da, wo ich (bzw. der Baumbesitzer) rein rationell an ein Baumproblem herangegangen bin, ein für mich wichtiger, wenn nicht gar wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit fehlte.
Ich beobachtete nach und nach, dass mir bei dieser Vorgehensweise die Bäume immer mehr wie eine Handelsware erschien.
Ich versuchte — und dieser Prozess dauert bis heute an, mehr Wertschätzung, Achtsamkeit und Bewußtheit in meine Arbeit mit den Bäumen
einzubringen. So konnte und kann ich immer wieder einen inneren Bezugspunkt zu meiner Tätigkeit herstellen,
der die Basis eines für mich grundlegenden Verständnisses für Arbeit darstellt.
Es ist mir wichtig, meinen Kunden diese Sichtweise näher zu bringen, bzw. wo schon vorhanden zu vertiefen und sinnvoll in die Praxis
umzusetzen.